Die Philosophie dahinter

Erlebnispädagogik hat also nichts mit dem "Erlebnis"-park zu tun, nichts mit dem "Erlebnis"bad und nichts mit der "Erlebnis"-reise – das sind Werbevokabeln.

Es geht auch nicht ausschließlich um "Kicks" und "Risiko".

Es geht darum, sich selbst und andere zu begreifen und ein selbstbestimmter und selbst-bewusster Mensch zu werden, der die soziale Dimension seines Daseins erkennt und danach handelt.

 

Der Bildungsplan 2004 sagt deutlich, um was es geht:

Um Ganzheitlichkeit, um Handlungsorientierung, um eigenverantwort- liches Handeln und Lernen, um unmittelbare Erfahrungen.

Doch das alles hat man nicht von selbst, man muss es lernen und in sich selbst entdecken. Es geht um das alt bekannte  "Lernen mit Kopf, Herz und Hand".

 

Das wusste auch Kurt Hahn (1886 – 1974), der als "Vater der Erlebnis- pädagogik" gilt. Die Schule ist dabei das "Erlebnisfeld des Kindes".

Hahn war Vertrauter und Berater des Prinzen Max von Baden, des Mannes, der Kaiser Wilhelm II. quasi zum Rücktritt zwang.

Von 1920 – 1923 leitete Hahn das Landerziehungsheim Schloss Salem, aus dem schließlich die bis heute existierende Eliteschule Schloss Salem am Bodensee hervorging. Er stellte folgende "Verfallserscheinungen" seiner Zeit fest:

·         Mangel an menschlicher Anteilnahme

·         Verfall körperlicher Tauglichkeit

·         Mangel an Initiative und Spontaneität

·       Mangel an Sorgsamkeit stellte folgende "Verfallserscheinungen" seiner Zeit fest:

Nun stülpen Sie bitte die Gesellschaft des dritten Jahrtausends darüber, betrachten die Auswüchse in ihr oder auch nur die im privaten Fernsehen, beobachten Sie die "heutige Jugend" und Sie werden feststellen, dass Hahns Analyse noch immer richtig ist – oder gar "noch richtiger" als damals.

 

Doch gegen manche ungute Entwicklung und Erscheinung kann man etwas tun. Auch hier sei Hahns Reformpädagogik aufgezeigt:

·  Körperliches Training z.B. durch Natursportarten (heute heißt das "Outdoor-Sport")

·        Dienst am Nächsten (im neuen Bildungsplan "Soziales Lernen")

·       Projektaufgaben mit hohen, aber erreichbaren Zielen bei selbstständiger Planung

·     Mehrtägige Expeditionen mit z.B. Floss fahren, Nachtlager, Umsetzung lebenspraktischer Erfahrungen

 

Keine Sorge!

Ganz wichtig ist uns:

                Die Aufgaben sind allesamt machbar – nichts ist gefährlich.

Es steht immer genügend Lehr- und Aufsichtspersonal bereit. Unsere Projektkolleginnen und –kollegen bürgen dafür, dass nichts passiert, was den Eltern Sorgen machen müsste.

Es bleiben, wie immer, die ganz alltäglichen Gefahren, schließlich ist nicht alles vorhersehbar.

Der Leiter des Projekts Erlebnispädagogik, unser Kollege Ulrich Rehmann, ist ausgebildeter Kletterer und Tauchlehrer. Ein Mann, der für seine Umsicht bekannt ist.